ERSCHAFFEN SIE SICH IHRE OASE IN DER STADT

In der Stadt und trotzdem im Grünen – das muss noch lange kein Widerspruch sein. Jede Menge ungenutztes Potenzial schlummert auf Hernes Dächern. Innerhalb kürzester Zeit können dort kleine oder größere Oasen inmitten von Beton, Glas und Stahl entstehen und die Stadt grüner und lebenswerter machen. Grüne Dächer haben viele klimatische und ökologische Vorteile und steigern dabei den Wert Ihrer Immobilie.

Die Umsetzung ist dank einfacher und aktueller Förderungen kostengünstiger, als Sie möglicherweise denken. Auf dieser Seite gibt die Gründach-Initiative der Stadt Herne Tipps für die eigene Umsetzung und erklärt Ihnen, wie Sie Hilfe und Förderungen erhalten. Erschaffen Sie sich ihre eigene grüne Oase und helfen Sie mit, das Klima in unserer Stadt zu verbessern!

ÜBER DIE INITIATIVE

Die Gründach-Initiative der Stadt Herne ist eine Maßnahme des Projektes „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ der Ruhr-Konferenz. Maßnahmen, die alle dem Ziel dienen, bis 2040 mindestens 25 Prozent der befestigten Flächen vom Kanalnetz abzukoppeln und den Verdunstungsgrad bis 2040 um zehn Prozentpunkte in der Region zu erhöhen, stehen im Fokus des Projektes. Gründächer steigern die Verdunstung, kühlen das Umfeld ab und verbessern insgesamt das Mikroklima in der Stadt. Auf die zahlreichen Vorteile und Möglichkeiten der Dachbegrünung in Herne soll die Initiative aufmerksam machen.  

Die Öffentlichkeitsarbeit zur Gründach-Initiative wird vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen und der Emschergenossenschaft mit der Zukunftsinitiative Klima.Werk gefördert.

Fragen und Antworten (FAQ)

Gut begrünen lassen sich Flachdächer und Dächer mit einer Neigung bis zu 30 Grad mit 2 Prozent Gefälle. Fehlt ein Gefälle, kann man dieses auch mit Drainageelementen überbrücken. Besonders geeignet sind Garagen und Carports.

Je nach Aufbau und Größe kosten extensive Dachbegrünungen etwa 25 bis 40 Euro pro Quadratmeter. Bei Intensivbegrünungen sollten Kosten ab 60 Euro pro Quadratmeter eingerechnet werden. Das hängt sehr von den Gestaltungswünschen ab. 

Für dauerhafte Freude an seinem Gründach, sollte das Projekt auf einer sicheren Basis stehen und beim Bau auf folgende Punkte geachtet werden:  

  • ausreichende Statik / Tragfähigkeit des Daches
    Für eine Begrünung muss ein Dach genug Last tragen können. So wiegt eine extensive Dachbegrünung mit 8-10 cm Substrathöhe wassergesättigt ca. 100 – 150 kg pro Quadratmeter. Beim Bau wurde diese Zusatzlast vielleicht nicht  zwingend bedacht. Die Stabilität eines Betondachs richtet sich übrigens nach der Tragfähigkeit des Baustahls im Beton und der ist von Außen nicht erkennbar. Bei einem Holzdach mit Dachbalken lässt sich schon eher ein Schluss auf die Stabilität ziehen. Bei Zweifeln bitte an einen Statiker bzw. an eine Statikerin wenden – beim Hausdach sollte das immer der Fall sein. Eine Richtschnur hilft bei der Orientierung: Eine 5 cm dicke Kiesschicht, die auf einigen Dächern vorhanden ist, wiegt wassergesättigt bereits etwa 100 kg/m². Ist die Kiesschicht entfernt, dürfte eine extensive Begrünung problemlos möglich sein.
  • Dachabdichtung / Wurzelschutz
    Um die Dachhaut zu schützen, muss vor der Begrünung eine wurzelfeste Dachabdichtung oder Wurzelschutzbahn aufgebracht werden. Diese sollte hochwertig und wurzelfest nach FLL sein.
    FLL steht für Forschungsgesellschaft Landschaftsbau Landschaftsentwicklung. Siehe auch Wo bekomme ich geeignete Materialien?
  • Geeignete Pflanzenarten 
    Mit einem Gründach können Sie neue Lebensräume für Insekten und Bienen erschaffen. Oft wirken Dachstauden auf den ersten Blick völlig unscheinbar – und entpuppen sich dann als kleine Blühwunder. Farbige Polster und Matten im Frühling und Herbst bekommen sie mit verschiedenen Sedum-Arten.
  • Je nach örtlichen Gegebenheiten ist es außerdem wichtig, auf die Entwässerung bzw. ein ausreichendes Gefälle zum Entwässerungspunkt zu achten. 
  • Eventuell müssen Randaufkantungen erhöht werden.
  • Brauchen Sie eine Absturzsicherung (sie ist bei Dachgärten immer Pflicht) und wie gut ist Ihr Dach zu erreichen?  

Nein, bei einer fachgerechten Dachabdichtung passiert nichts. Die Begrünung verlängert sogar die Haltbarkeit. Empfehlungen von FFL-geprüften Dachabdichtungen und Wurzelschutzbahnen gibt der Bundesverband GebäudeGrün e.V. Nicht auf das Gründach sollten Pflanzen wie Bambus oder Schilf, die starke Wurzelstöcke bilden (Rhizome). Falls sie doch gepflanzt werden sollen, dann nur mit Rhizomsperren.

Bei regelmäßiger Pflege und Wartung hält nach Auskunft des Bundesverbandes GebäudeGrün e.V. (BuGG) ein begrüntes Dacheinschließlich Abdichtung, mindestens 40 bis 60 Jahre. Der fachgerechte Einbau der Dachabdichtung und der Gründachschichten ist dabei entscheidend. Die verwendeten Produkte sollten weiterhin die Vorgaben der FLL-Dachbegrüngungsrichtlinien erfüllen. Zum Vergleich: Ein unbegrüntes oder bekiestes Dach hält nur 15 bis 25 Jahre. 

Für extensive Dachbegrünungen ist beinahe keine Pflege nötig. Einmal pro Jahr sollte der Abfluss überprüft werden und zu viel Wildwuchs – vor allem kleine Bäume – entfernt werden. Eventuell müssen höhere Gräser gemäht und Laub beseitigt werden. Gelegentliches Gießen ist in der Anwuchsphase eine gute Starhilfe. Einmal im Jahr kann auch Langzeitdünger verwendet werden. 

Eine Intensivbegrünungen erfordert mehrfach im Jahr Pflege. Zu den zuvor genannten Arbeiten kommen Rasenmähen, Vertikutieren, Rückschnitt, vermehrtes Düngen und Bewässerung hinzu.

Weitere Fragen und Antworten finden Sie hier.